Fisher Towers - Onion Creek - Corona Arch

Als wir um 8.15Uhr im Auto saßen und uns Richtung Arches Park bewegten  waren wir erst ein wenig enttäuscht. Denn anders als vorausgesagt erwartete uns heute kein strahlender Sonnenaufgang, sondern ein bewölkterHimmel, aus dem auch immer wieder ein paar Tröpfchen fielen. So änderten wir unsere Pläne kurzfristig ab und beschlossen dem Wetter zu trotzen. Schließlich ist alles nur eine Frage der Einstellung, auch eine Mischung aus Gewitterwolken, Sonne und Regen kann - wie sich zeigen sollte - ihren Reiz haben! 

 

So fuhren wir am Colorado Riverway in Richtung der Fisher Towers, doch da es immer wieder regnete entschieden wir uns erstmal für einen Abstecher ins Castle Valley. Während der Fahrt durch diese landschaftlich reizvolle und malerische Gegend hörte es auf zu regnen, und der Sonne gelang es zunehmend, sich gegen die dunklen Wolken zu behaupten. So genossen wir magische Augenblicke mit einem kräftigen Farbenspiel der Natur, wobei Sonne und Wolken ihre eigenen Akzente zu setzen verstanden.

Um 9.15 Uhr war der Himmel endgültig auf unserer Seite und wir bogen ab in die Fisher Tower Road, wo wir nach so viel Fliegerei und Fahrerei ENDLICH unseren ersten langersehnten wirklichen Hike machen konnten. Der Trail war traumhaft und wir freuten uns. Schritt für Schritt öffneten sich neue atemberaubende Ausblicke auf eine faszinierende wild romantische Natur, und wir genossen es, uns durch die Felsen zu schlängeln und über Slickrocks und sandige Pfade dem Trail zu folgen. Es bestätigte sich einmal mehr, dass das Naturerlebnis ein viel intensiveres und lebendigeres ist, wenn man sich in ihr bewegt. Und wir - wir waren mittendrin und genauso happy fühlten wir uns.

Gegen 11.30 Uhr waren wir wieder am Parkplatz, die Sonne strahlte von einem herrlich, mit weißen Wölkchen verzierten Himmel, und unser nächstes Ziel war klar. Wir wollten die Onion Creek Road fahren, endlich mal wieder eine Offroadstrecke für den lieben Ray, die hier nicht weit entfernt war.

 

Diese bemerkenswerte kleine Straße führt direkt am Onion-Creek entlang, ein kleiner Bachlauf, der sich in unzähligen Windungen seinen Weg bahnt und dabei immer wieder die Straße kreuzt. Was bedeutete, dass der Fahrer sein Fahrzeug immer wieder mitten durch das fließende Wasser führen muss. Der Wasserstand war zwar niedrig, doch bei der Ein- und Ausfahrt in die Wasserrinne musste man denn doch aufpassen, dass am Ende der Frontspoiler des Fahrzeugs noch da ist, wo er hingehört. Und nicht nur Ray, sondern auch mir machte es Spaß, mit "Hallo" durchs Wasser zu fahren, während um uns herum das Wasser samt Schlamm aufspritzte.  Denn all das darf man sich jetzt nicht als klares Gebirgsbächlein vorstellen, nein, nein, eine quietschrote Suppe floss da unter unseren Rädern munter dahin. Und all das umgeben von einer grandiosen Landschaft ebenfalls in Rot.


Nach der 15. Wasserdurchfahrt wurde die Straße wieder schmäler und holpriger, war zunehmend schwierig zu befahren, auch die Landschaft wurde wieder weitläufiger und somit (ein bißchen) weniger spektakulär, und wir beschlossen umzukehren. Schließlich kamen wir ja auch auf dem Rückweg nochmal in den vollen Genuss des Onion Creeks.

Um 14 Uhr standen wir dann vor der Frage, was tun, denn am Himmel kündigten sich schon wieder Gewitterwolken an. Doch wir wollten den Nachmittag nutzen, und so versuchten wir unser Glück. Ziel war der Trailhead zum Corona Arch und Bowtie Arch. So fuhren wir den HW 191 Richtung Norden, nahmen die Abzweigung links zur Potash-Road und erreichten nach etwa 10 Meilen den Parkplatz zum Trailhead.  

Über einen kleinen Anstieg in kleinen Kurven führte der Weg hinauf auf ein großes Plateau  sodann  weiter querfeldein über Slickrock, wobei kleine Steinmännchen den Weg wiesen. Um auf die nächste Plateaustufe zu gelangen galt es noch ein paar kleinere Klettereinlagen zu absolvieren, doch spätestens jetzt hatte man bereits den ersten Blick auf den Corona Arch, der aus der Ferne noch so klein wirkte, der sich dann aber als umso monumentaler und beeindruckender entpuppte. Schließlich gehört der Corona Arch mit einer Spannweite von etwa 43 Metern und einer Höhe von etwa 35 Metern zu den größten Natursteinbögen der USA. Und auch wenn uns blauer Himmel bei diesem Arch als Hintergrund versagt blieb, auch die Gewitterstimmung hatte ihren Reiz, wie man an den Fotos unschwer erkennen kann.

 

Nicht vergessen werden darf an dieser Stelle natürlich auch der Bowtie Arch , der auch beeindruckend war, der aber vermutlich wegen der relativen Nähe zum übermächtigen Corona Arch leicht in den Hintergrund gerät.

Leider hatte es kurz nach Erreichen des Corona Arch tatsächlich wieder angefangen zu regnen, so dass wir uns nicht allzu lange aufhielten, sondern bald wieder den Rückweg antreten mussten. Da sich der Regen letztlich nur als kurzer Schauer erwies hatten wir nach Rückkehr am Parkplatz noch Zeit für eine kurze Rast am Ufer des Colorado, wo die vielen tollen Eindrücke des Tages nochmal Revue passieren konnten.

Da wir zwischenzeitlich recht hungrig waren zog es uns bereits um 16 Uhr in die Moab Brewerie, wo wir ein kombiniertes Frühstücks-Mittags-Abendessen mit einem leckeren Eigenbräu-Bier zu uns nahmen. Ich verspeiste hier einen "Rita"-Gedächtnis-Moab-Burger mit einem Dead-Horse-Ale und dachte daran, dass nur etwa vier Wochen zuvor meine Freundin Rita an gleicher Stelle mit ihrer Family zu Gast war.

 

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