Las Vegas

... Alternativprogramm total bei Sehnsucht nach Sonnenschein

Unser Wetterfrust war noch nicht vollständig verflogen, als wir nach einer Fahrt von fünf Stunden und 520 Kilometern Las Vegas erreichten. Unseren ursprünglich geplanten Kurzaufenthalt direkt am Las Vegas Strip hatten wir gecancelt und im Gegenzug für eine ganze Woche abseits vom Trubel im Green Valley Ranch Resort im Ortsteil Henderson gebucht. Hier war das Wetter zwar auch unbeständig, aber es war warm, und diese Wärme wollten wir nun zum Ende des Urlaubs noch ein wenig genießen. Wenn wir schon auf unsere Canyons verzichten mussten, dann wollten wir jetzt wenigstens in behaglicher Atmosphäre relaxen.

Umgeben von netten kleinen Geschäften, Bistros und Restaurants konnte man in dieser Hotelanlage durchaus ein paar Tage verbringen. Das Hotel war riesig, die Außenanlage ebenso und bot für den Abend jede Menge kuscheliger Rückzugsmöglichkeiten für einen lauen Sommerabend. 

Auch wenn unsere Bemühungen um einen schönen Hike im Red Rock Canyon auch hier  von dunklen Wolken und Regenschauern vergällt wurden. Am Memorial Day Wochenende bot sich für uns die wunderbare Möglichkeit, am jährlich stattfindenden Snow Mountain Pow Wow der Las Vegas Paiute Tribe Indians teilzunehmen. Eine Veranstaltung, die nicht für Touristen durchgeführt wird. Sondern eine authentische Veranstaltung der Native Americans mit dem Ziel sich zu treffen, miteinander zu tanzen, zu singen, Freundschaften zu schließen und zu erneuern. 

 

Und was für ein Spektakel bot sich uns hier. Unzählige indianische Familien, von Kindern bis zu den Großeltern, kamen hierher, meist gekleidet in traditionellen indianischen Gewändern, feierten, feuerten die Tänzer in den Wettbewerben an und ließen sich von den Beats der Drums mitreißen.

 


Ebenso gekommen war eine Vielzahl von Kriegsveteranen, die zusammen mit den Indianern in die Tanzarena einzogen um damit ihre gegenseitig Verbundenheit und Solidarität zu demonstrieren. Das Abspielen der amerikanischen Nationalhymne erlebten wir in dieser Atmosphäre als außerordentlich berührend und waren dankbar für diesen faszinierenden Nachmittag.

Natürlich ließen wir es uns auch nicht nehmen, in Downtown Las Vegas, in der Fremont Street, vorbeizuschauen, einer Straße mit einigen der bekanntesten Casinos der Stadt. Seit der Stadtgründung im Jahre 1905 besteht diese Straße schon und war lange Jahre das Zentrum der Vergnügungsindustrie, bis sich dieses in den 1990ern Jahren zum Las Vegas Strip verlagerte.

 

Es war nicht unser erster Besuch hier, doch es war schon erstaunlich, wieviel sich hier verändert hatte. Das Zur-Schau-Stellen sexueller Vorlieben und Freizügigkeiten war grenzwertig, doch die Erweiterung des Fußgängerzonenbereichs zu einem gemütlichen Quartier mit kleinen Restaurants und Außensitzmöglichkeiten gefiel uns gut.

Zum Ausklang dieses schönen Abends ließen wir uns auch ein musikalisch begeisterndes Country-Konzert von Sam Riddle gefallen, den wir zwar bisher nicht gekannt hatten, der jedoch eine tolle Stimmung verbreitete und die Konzertbesucher zum Mitsingen und Mittanzen bewegte. 

Natürlich kam auch der Las Vegas Boulevard zu seinem Recht, wo es auch wieder viele Neuigkeiten zu bestaunen gab. Las Vegas ist ja in einem ständigen Wandel, immer mehr neue und moderne Hotels, Restaurants und Casinos schießen wie Pilze aus dem Boden. Doch besonders gut gefallen hat uns der Vergnügungskomplex "The Linq", der von dem 167 Metern hohen Riesenrad "High Roller" dominiert wird und viele neue Restaurants mit Außenbereichen anbietet. 

Wir hatten eine abwechslungsreiche entspannte Woche hier in Las Vegas und Umgebung verbracht, unser Plan B war aufgegangen und wir hatten uns wieder etwas aufgewärmt. So waren wir gewappnet für die letzten Tage unserer Reise.

 

Um 14.30 Uhr ging unser Flieger nach San Francisco, das wir gegen 16 Uhr erreichten. Mit unserem Mietauto fuhren wir in unser Hotel Hampton Inn's and Suites und blickten mit bangen Gefühlen dem nächsten Tag entgegen. Die Wetterprognosen gaben auch für diesen letzten Abschnitt unserer Reise nicht unbedingt zum Jubeln Anlass...

 

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