Willis Creek - CCR - Horseshoeband

Heute hieß es also Abschiednehmen von Escalante, und in dem Bewusstsein, in unsere letzte Urlaubswoche zu starten, fuhren wir im frühen Morgenlicht auf dem Highway 12 unserem nächsten Etappenziel entgegen. Begleitet von der stimmungsvollen Musik von John Barry's "Der mit dem Wolf tanzt" und hinreißendem Fernblick auf das von der Sonne angeleuchtete rosarot leuchtende Gestein des Bryce Canyons freuten wir uns auf diesen Tag mit Endziel Page, der gemütlich zu werden versprach.

In Cannonville verließen wir den Highway 12 und bogen ab in Richtung Cottonwood Canyon Road, wo wir nach etwa drei Meilen nach rechts in die Skutumpah Road abbogen. Endlich mal wieder Offroad fahren.... prima, und auf sandiger, steil nach oben ansteigender Strecke führte uns die Fahrt über ca. 10 Kilometer zum Trailhead des Willis Creek, den wir uns für einen ersten Guten-Morgen-Spaziergang auserkoren hatten.


Es war kurz vor 9 Uhr, als wir unsere Wanderschuhe anzogen, und auch wenn der Himmel blau war und die Sonne eine stimmungsvolle Morgenatmosphäre zauberte - es war mit 10 Grad noch empfindlich kühl, muss man doch berücksichtigen, dass wir uns auf etwa 1.850 m Höhe befanden.


Der Einstieg in den Willis Creek Canyon war leicht zu finden. Ein schmaler Pfad, der sich an der Nordost-Seite des Canyons entlang schlängelte, führte uns bereits nach wenigen hundert Metern hinab in den Canyon. Während das Wasser des Willis Creek gerade noch quer über den Weg geflossen war verengte sich nun der Zulauf und das Wasser fiel rauschend hinab auf den Boden des Canyons, wo es munter gurgelnd weiter floss. 

Ach war das schön hier zu laufen, immer wieder das Wasser zu durchqueren, über Steine zu springen und sich immer neu einen Weg zu suchen, der trockenen Fusses auf die andere Seite des Creeks führte. Das Wasser war sehr flach, doch der sandig-kiesige Untergrund auch glitschig, so dass man durchaus ein wenig auf seinen Weg achten musste. Zumal man beim Sprung übers Wasser auch auf den Kopf aufpassen musste, so vorwitzig nahe standen die sich gegenüberliegenden Felswände beieinander. 

An der schönsten Stelle dieses Hikes rückten die Canyonwände immer dichter zusammen und zauberten mit der verstärkt in den Canyon hineinleuchtenden Sonne eine zauberhafte und farbenprächtige Atmosphäre. Welch eine (herz-) erfrischende Angelegenheit an diesem schönen Morgen, ein richtiger Gute-Laune-Hike, dessen Liebreiz und geradezu wildromantische Atmosphäre einfach nur ein Genuss war.

Als sich der Canyon wieder weitete und das Wasser sich wieder etwas stärker ausbreiten konnte liefen wir noch ein Stückchen weiter, genossen die wärmenden Sonnenstrahlen und machten uns schließlich wieder auf den Rückweg zu unserem Auto, das wir gegen 10.45 Uhr wieder erreichten.

Die Weiterfahrt führte uns einmal mehr über die Cottonwood Canyon Road, die wir zuletzt 2010 gefahren waren und an die wir alles andere als gute Erinnerungen hatten. Diesmal allerdings war alles bestens, die CCR befand sich - wie bereits die Tage zuvor die HitRR - in wirklich optimalen Zustand, so dass wir flott voran kamen und während der Durchfahrt auch Augen haben konnten für die landschaftlichen Schönheiten, die sich uns boten. Eigentlich wollten wir keinen großen Halt machen, sondern auf kürzestem Wege nach Page fahren - doch als wir gegen 11 Uhr Arizonatime das Gebiet um den "Cockscomb" erreichten, mussten wir einfach einen Zwischenstop einlegen. Welch eine Farbepracht in Rot bot sich hier unseren Augen, und all das im perfekten Sonnenschein bei tiefblauem Himmel. So schön, dass einem fast die Luft wegblieb. So schön, dass man kaum genug bekommen konnte. Noch schöner in Wirklichkeit, als man es hier beschreiben kann. Obwohl wir diese Ecke schon kannten waren wir begeistert und fühlten uns wie berauscht.

Als wir gegen 12 Uhr dann endlich wieder festen Boden unter den Rädern hatten war auch Ray nicht böse, dass die Offroad-Fahrerei nun erstmal ein Ende hatte. Während nun die Vermilion Cliffs in ihrer tiefroten Färbung zu uns herüber lachten rollten wir gemütlich in Richtung Page, freuten uns über altbekannte Ein- und Ausblicke auf dieser Strecke und.... da war doch noch was... oh ja, wir hatten Hunger, und zwar richtig Hunger, waren wir heute Morgen doch ohne ordentliches Frühstück in diesen Tag gestartet.

 

So ließen wir "unseren" Dennys nicht lange warten und gönnten uns erstmal ein ausgiebiges spätes Frühstück, bevor wir nach Einkaufs-, Tank- und Autowaschstop in "unserem" Marriott Courtyard Hotel eincheckten. Und weil es unsere letzte Woche war, und weil wir nun Lust auf Faulenzen und Bequemlichkeit bekommen hatten und weil es hier so schön war verlängerten wir unseren Aufenthalt gleich um einen Tag und freuten uns auf vier Nächte hier an diesem schönen Ort.

Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten gönnten wir uns Entspannung am hoteleigenen Pool und verzogen uns zum Sonnenuntergang hinunter zum Lake Powell, wo wir ein stimmungsvolles Picknick als Abendessen einnahmen.

 

Irgendwie fühlten wir uns wie gerade "heim" gekommen und freuten uns auf die vor uns liegenden Tage.

 

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