The Kanarra Falls Hike

Wissend, dass der für heute geplante Hike gerade bei heißen Temperaturen besonders schön ist, ließen wir uns am Morgen etwas mehr Zeit und machten uns erst gegen 9 Uhr auf die etwa 60 Kilometer lange Fahrt nach Kanarraville, einem kleinen verschlafenen Nest, welches jedoch einen insgesamt ordentlichen und gepflegten Eindruck auf uns machte. Die gesamte Wasserversorgung des Ortes erfolgt über den ganzjährig Wasser führenden Kanarra Creek, der wiederum dem Kolob Canyon im Zion NP entspringt. 

 

Als wir den Parkplatz erreichten, waren schon einige Autos vor Ort, wir zahlten unseren Eintritt (inklusive Parkgebühr) in Höhe von $ 9 und freuten uns auf den vor uns liegenden Hike.

 

Wir wir erst jetzt erfahren haben wurde für diesen Hike zwischenzeitlich ein Permit-System eingeführt, wonach täglich nur noch maximal 150 Hiker den Trail gehen sollen. Die Internetseite, die über die Verfügbarkeit von Permits Auskunft gibt und auch einen Vorverkauf ermöglicht findet man hier


In angenehmer Morgenstimmung starteten wir in unseren Hike, der landschaftlich reizvoll, aber zunächst noch unspektakulär begann. Nach einem leichten Anstieg und knappen zwei Kilometern überquerten wir erstmals den Creek, der hier allerdings kaum Wasser führte, so das die Wanderschuhe noch an den Füßen bleiben durften. Doch bereits kurz danach zeigte sich der Wechsel auf wassertaugliches Schuhwerk angezeigt, führte doch der Weg von nun an innerhalb des Wasserlaufs weiter bzw. musste immer wieder Wasser  werden, dies teilweise mindestens knietief.

Schritt für Schritt durchschritten wir den Bachlauf, dessen Wasser uns fröhlich gurgelnd begleitete. Welche eine Stille, welch ein Frieden ging von dieser wundervollen Natur aus. Das Plätschern unserer Schritte ergänzte das Murmeln des Baches und der zunehmende Einfall der Sonne hinein in den Canyon vervollständigte das farbenprächtige Bild, das sich unseren Augen bot.

 

Die Canyonwände rückten näher zusammen, das Wasser wurde tiefer, und nach jeder Windung des Creeks erschien uns der Gesamteindruck wilder und verwunschener. Einfach nur beglückend und phantastisch, ein wunderbares Erlebnis hier zu sein.


Schließlich erreichten wir den traumhaften Slot Canyon, in dem sich auch einige tiefere Pools befanden, die zumindest bei mir für einen feuchten Po sorgten. Die Felswände waren hier dicht zusammengerückt, das einstrahlende Sonnenlicht ließ die Felswände in lila-rosa-rot-brauner Färbung vor uns aufragen, so dass sich die  in uns anwachsenden Glücksgefühle mit einem absoluten Fun-Faktor vermischten und wir einfach nur Spaß bei diesem Hike hatten.

Als wir schließlich den ersten Wasserfall, die Lower Falls, erreichten waren wir in unserer Begeisterung nicht mehr zu bremsen. Um hier weiterzukommen mussten wir eine improvisierte Holztreppe mit Metallstiegen überwinden, alles eine recht wacklige und rutschige Angelegenheit, doch dank des Seils, welches an der Felswand als "Geländer" angebracht war, war es auch für mich möglich den Marsch fortzusetzen. Und das war einfach klasse und setzte ein besonderes Highlight.

Immer wieder blockierten Klemmsteine den Weg, die zu umklettern waren. Unsere Hosen wurden zwischenzeitlich bis "zum Anschlag" hochgekrempelt, denn immer wieder gab es kleine Pools, die durchwatet werden mussten. Jeder Schritt eine Abwechslung, der wegen des steinigen und glatten Untergrunds mit der notwendigen Aufmerksamkeit gesetzt werden musste. Es folgten weitere wunderbare Narrows, weitere kleine Wasserfälle, bis wir zum Ende die Upper Falls erreichten, die jedoch wegen der baufälligen Holztreppe nur mit leichter Kletterausrüstung zu überwinden gewesen wäre.

Als wir uns schließlich wieder auf den Rückweg machten mussten wir bezüglich der Ruhe und des Friedens dieses herrlichen Ortes ein paar Abstriche machen, hatte doch die Anzahl an Hikern nunmehr sichtbar zugenommen. Unserer guten Laune und unserem Glücksgefühl tat das keinen Abbruch, zu schön und zu abwechslungsreich war dieser frische und landschaftlich herrliche Hike.

Als wir um 13 Uhr wieder den Parkplatz erreichten waren wir 6 Kilometer gewandert und hatten etwa 200 Höhenmeter überwunden. Die Hitze hatte uns nun wieder und wir genossen den restlichen Tag  mit Ausruhen und Bummeln im hübschen Örtchen St. George.

 

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