Madera Canyon, AZ

Hiking Josephine Saddle Loop

Nachdem wir am gestrigen Tag doch eher passiv unterwegs waren mussten wir uns heute unbedingt wieder bewegen. Und warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah... lagen doch die Santa Rita Mountains fast direkt vor unserer Haustür und der Madera Canyon schien die perfekte Wanderdestination für heute zu sein.

 

Die kurze Anfahrt zum Trailhead des Josephine Saddler Loop war schnell geschafft und wir starteten um 9.30 Uhr bei tiefblauem Himmel und spätsommerlichem Temperaturen in unseren etwa 14 Kilometer langen Hike. Da wir uns auf einer Höhe von 1.650 m befanden war es noch rechtschaffen frisch, geradezu perfekt für einen Hike in den Bergen. Was sich auch schon andere Wanderer gedacht hatten, denn der Parkplatz war bereits gut besucht, was zum einen sicherlich der Ortsnähe, aber auch dem Wochenende geschuldet war.


 

Gleich von Beginn an führte der Trail auf einem schmalen Pfad durch einen dichten Wald stetig und unnachgiebig bergauf. Die Strecke zog sich, zumal man vor lauter Bäumen zunächst keinen Ausblick hinunter ins Tal erhaschen konnte. So blieb uns nichts anderes übrig als den Blick auf den Boden vor uns zu richten, was dazu führte, dass wir unterschiedlichstes Krabbelgetier wie beeindruckende Spinnen, Eidechsen und Käfer vorfanden, die unsere Aufmerksamkeit auf sich zogen und uns die Zeit beim Anstieg vertrieben.


Als wir nach zwei Stunden den Sattel auf 2.100 m Höhe erreichten wurden wir für die Mühe belohnt und erfreuten uns an den herrlichen Ausblicken hinunter ins Tal und hinüber zum Mt. Wrightson, der sich in schönsten Sonnenlicht präsentierte. 

Am Rückweg ins Tal wurde es dann nochmal anstrengend, ging es doch über einen felsigen Pfad garstig steil bergab, und wir waren froh, als wir unser Auto wieder ohne größere Knieprobleme erreichten. 

Es war ein sehr schöner Hike heute, darüber gab es keinen Zweifel, doch bewegten wir uns heute in eher alpinen Gelände und das von uns so geliebte Südwest-Feeling wollte sich  nicht einstellen. Auch wenn wir die Natur hier durch vielfältiges Getier viel lebendiger erlebten als in der Wüste. An diesem Tag erfuhren wir einmal mehr: Unser Herz gehört dem Sand, Staub und den roten Steinen sowie den durch Wind und Wetter kreierten Steinformationen, eine Szenerie, die es in dieser Form gerade im Südwesten der USA schon so häufig zu entdecken galt.

Den Rest des Tages verbrachten wir am Pool und genossen einen lustigen Abend bei Tequila und guter Laune mit Michelle und Cindy, die sich in der Bar des Hotels mit Freunden zusammengefunden hatten.

Vom Green Valley aus ging unsere Fahrt weiter Richtung Scottsdale, und da dies keine besonders lange Strecke ist entschlossen wir uns zu einem Besuch im Sonora Desert Museum in Tucson, eine Location, die wir schon lange auf dem Plan hatten, aber mangels Zeit stets stiefkindlich behandelt hatten. Leider war heute Feiertag, was zur Folge hatte, dass unendlich viele Menschen die gleiche Idee hatten und das Museum entsprechend bevölkert war. Wir machten das Beste aus der Sache und genossen es, die herrliche Anlage zu besichtigen.


 

Den Tieren war der Menschenauflauf vermutlich auch zu viel, denn leider standen wir relativ häufig vor scheinbar leeren Gehegen, da sich die Tiere versteckt hatten. Und dennoch: wir lernten einiges über die Vegetation und die Tierwelt der Wüste. Besonders das Hummingbirg-House gefiel uns sehr gut. Und auch die Präsentation der Reptilien und Schlangen war wirklich klasse. Ein besonderes Highlight war dann der Kontakt mit Lisa, einer älteren deutschen Dame, die zusammen mit Ihrem Mann als Volunteers im Museum arbeiten und mit Ray zusammen zu dessen Freude den im Madera Canyon gefundenen Käfer (s.oben) als "Jerusalem Cricket" identifizierte.

Fast drei Stunden verbrachten wir im Museum und fuhren dann die restlichen 180 km nach Scottsdale, wo bereits ein hübsches, großes und modernes Zimmer mit Balkon im Best Western Sundial auf uns wartete. Zentral gelegen konnten wir von dort aus zu Fuß den Fashion Square, das Entertainmentviertel sowie die Old Town erkunden, was wir mit Freude taten. Bei einem mexikanischen Abendessen im Loco Patron ließen wir diesen Tag ausklingen.

 

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