Fazit

  1. Aufgrund meines Sabbatjahres konnten wir 2018 unseren Traum in die Tat umsetzen und für einen Zeitraum von zwei Monaten unser Lieblings-Reiseland erkunden. Wir hatten für diese Zeit natürlich eine Reiseroute, doch hatten wir diesmal so geplant, dass viel Zeit für spontane Entscheidungen bestand. Dies war klasse, konnte man so doch an schönen Orten kurzfristig länger verweilen bzw. auf Wetterkapriolen schnell reagieren. Diese Freiheit während einer Reise zu haben fühlte sich gut an, nicht wie Urlaub sondern einfach wie "leben" in einem fremden Land, was uns sehr gut gefallen hat.
  2. .Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung....ein alter Spruch und wir stimmen ihm zu. Zumal man bei einer so langen Reisezeit nicht davon ausgehen kann, permanent von Sonnenschein gesegnet zu sein. Was aber auf dieser Reise wirklich Pech war war der Umstand, dass uns der Tropensturm Rosa vollkommen zur Unzeit in die Quere kam und unsere Pläne für die Hole in the Rock Road in Escalante - wieder einmal - vollkommen zunichte machte. Die gemeldeten Regenmengen über mehrere Tage waren einfach zu heftig, als dass an diverse Hikes in den Canyons zu denken gewesen wäre. Es herrschte akute Flash-Food-Gefahr, und auch Ray musste sich dem Gebot der Vernunft unterordnen. Dies allerdings mit sehr schwerem Herzen, ist doch für ihn die Ecke rund um Escalante in ganz besonderem Maße reizvoll und eine Herzensangelegenheit. Was andererseits aber auch bedeutet, dass wir in jedem Falle nochmals wiederkommen müssen.

 

3. Auch der Nordwesten mit seinen wilden traumhaften Stränden, v.a. auch der Bundesstaat
     Oregon haben uns sehr gut gefallen, und dennoch haben wir einmal mehr festgestellt, dass
     unser Herz der Wüste und dem roten Sand des Südwestens der USA gehört. Diese grandiosen
     Steinformationen in den Farbnuancen rot-gelb-weiß-braun, die wilde Schönheit der vielen

     Canyons, die herrlichen Saguaros und anderen Kakteenarten, die für die karge Vegetation
     dieser herrlichen Gegend stehen, all das hat es uns angetan. Immer wenn wir an unsere
     Reisen zurückblicken sind es die Eindrücke des Südwestens, die sich als erstes in unser
     Bewusstsein zurückmelden und die Sehnsucht nach einem Wiedersehen erwecken.

 

4.  Eine weitere "alte" Erkenntnis hat sich bewahrheitet. So imposant und beeindruckend die   
      Städte der USA mit ihren Skyscrapern und Glasbauten auch sein mögen. Das was für uns
     die USA so "besonders" macht ist die einzigartige Natur, die dieses Land zu bieten hat. Dies
     zeigt sich zum einen in den wunderbaren Nationalparks, ganz besonders aber auch außer-
     halb, wo man die Weite und majestätische Ruhe der Landschaft ohne menschliche Neben-

     geräusche genießen kann. Die hierbei wach gerufenen Glücksgefühle sind unbeschreiblich
     und treffen immer wieder neu mitten ins Herz.

 

5. Als absolut furchtbar empfanden wir in praktische ALLEN amerikanischen Städten den Umstand, dass die Anzahl der Obdach-
    losen unübersehbar war. Diese auf der Straße lebenden Menschen schienen bekifft, betrunken krank und/oder zumindest  
    hoffnungslos zu sein, lebten in schmuddeligen stinkenden Straßen neben den für die Touristen heraus geputzten Vierteln, was 
    wir als sehr bedrückend empfanden und uns veranlasste, möglichst schnell das Weite zu suchen. Schade, dass ein reiches 
    Land wie die USA offenbar keinen angemessenen Platz für die unterste Gesellschaftsschicht hat.
     

 6.  Auch wenn die moderne Technik oftmals kritisiert wird, für unsere Reisen ist sie immer
    wieder ein tolles Hilfsmittel, das wir nicht missen möchten. Das gilt für das Navigations-
    system im Auto, ganz besonders aber auch für das Garmin-GPS inmitten der freien Natur,

    die es dem Hiker erlaubt, auch jenseits der vorgezeichneten Wanderwege den richtigen
    Weg zu finden. Das Aufzeichnen des Trails gibt Sicherheit, auch den Weg zurück wieder

    zu finden, was in der teilweisen wilden Natur nicht immer so einfach ist.

7.  Als sehr positiv empfunden haben wir auch die Verwendung der Hotelbuchungsportale,
    die es einem ermöglichen, kurzfristig vor Ort freie Unterkünfte zu finden oder auch zu stor-
    nieren. Wir hatten diesmal verhältnismäßig wenige Motels und Hotels vorgebucht und
    wie sich gezeigt hat, hat uns das ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Gerade bei unserer
    Flucht vor dem Tropensturm Rosa wurden Stornierungen und Neubuchungen notwendig,
    die sich schnell und problemlos abwickeln ließen. 

8. Gerade im Südwesten des Landes außerhalb der großen Städte war die Begeisterung der
    Menschen für ihren Präsidenten und für den Slogan "Amerika Great Again" unübersehbar,
    was und befremdete, aber nicht verwunderte.

 

Wir haben eine tolle Reise erlebt und viele neue Eindrücke und Erfahrungen gewonnen. Nachdem v.a. Ray auf der Hole in the Rock Road noch einige Ziele offen hat werden wir wiederkommen, doch vorab gilt es für uns auch noch andere Teile dieser schönen Welt kennenzulernen.

ENDE