Goblin Valley State Park - San Rafael Swell

(Hiking Crack Canyon - Wildhorse Canyon)


Notom Bottom Road - Hanksville - Goblin Valley State Park

Nach einem ausgiebigen Frühstück im Circle D Restaurant verließen wir Escalante gegen 9 Uhr bei strahlendem Sonnenschein und tiefblauem Himmel und genossen ein letztes Mal die Fahrt auf dem herrlichen Highway 12 mit seinen herrlichen Impressio-nen in dieser faszinieren-den Landschaft des Grand Staircase NM. Wir mussten und wollten nicht viel reden, so beeindruckend waren einmal mehr die Bilder, die an uns vorüberzogen. Ebenso der Burr Trail, den wir diesmal - zumindest zum Teil - in umgekehrte Richtung fuhren, was bedeutete, dass wir dessen unglaubliche Passage der Swichbacks diesmal bergab absolvieren mussten. Herrlich war es, was für ein unglaublicher Fahrtag. Und ganz klar, dass hier immer wieder Fotostops nötig waren, konnten wir doch u.a. vom roten Farbenmeer des Long Canyon" nicht genug bekommen.

Aber wir waren ja erst am Anfang, denn nach der Abfahrt durch die Swichbacks verließen wir den Burr Trail in Richtung Hanksville. Und dies bedeutete die Fahrt auf der landschaftlich ebenso faszinierendenNotom Bottom Road, eine Offroad-Straße, die schon lange auf unserer To-Do-Liste stand. Und welch eine unglaubliche Szenerie tat sich vor uns auf. Immer an der Waterpocket Fold entlang genossen wir ein Landschaftsbild in pittoreskem Farbenspiel, und wir kamen uns vor, lebendiges Beiwerk eines Aquarellbildes zu sein, das die Natur für uns gemalt hatte. 

Leider bildeten sich amspäten Vormittag immer mehr und dichter Gewitterwolken, die uns antrieben, die Strecke möglichst zügig zu absolvieren, hatten wir nach dieser verheißungsvollen Ouvertüre doch keine Lust darauf im Schlamm stecken zu bleiben. Doch nichts konnte uns davon abhalten, die durch die Gewitterstimmung entstandene geheimnisvolle Stimmung im Wechsel von Sonne, Schatten und Wolkenspiel zu genießen. Klasse war das, begeisternd, und ich bin sicher, dass dies nicht unsere letzte Fahrt auf dieser herrlichen Strecke gewesen ist.

Als wir gegen 11 Uhr wieder Asphalt unter den Rädern hatten waren wir einfach nur glücklich und zufrieden, auch wenn uns klar war, dass uns jetzt mit dem Städtchen Hanksville das Kontrastprogramm total erwartete.

Als wir Hanksville um 12.30 Uhr erreichten waren wir zu früh für ein Check-In im Whispering Sands Motel und mussten uns deshalb auf Befehl der unfreundlichen Motel-Leitung "in the middle of nowhere" unsere Zeit vertreiben. Doch auch wenn die Henry Mountains eine herrliche Hintergrundkulisse für den kleinen Ort bilden und das Wissen um die geographische Lage insgesamt ein aufrichtiges "Like it " verdienen; unser Eindruck von 2009 bezüglich der Trostlosigkeit dieses Ortes konnte sich auch bei unserem jüngstens Besuch nicht wirklich verbessern. 

Es begann im einzigen Supermarkt mit seinem mäßigen Angebot und dem unfreundlichen Personal. Und dieser Eindruck festigte sich bei unserer kleinen Ortserkundung, wo es ebenso viel Unerfreuliches zu sehen gab. Wie konnte man hier nur leben? Gab es hier wirklich eine Zukunft für junge Leute? Was tun die Menschen hier jeden Tag? Natürlich kommen bedingt durch die geographische Lage viele Touristen und bringen vermutlich einiges an Geld in den kleinen Ort, aber trotzdem..... ungläubiges Staunen und Wundern war angesagt, und dies nicht nur bei uns. Als wir uns abends im Motel mit benachbarten Motelgästen austauschten war schnell klar, dass wir mit unserer Einschätzung nicht alleine standen...

Um 14 Uhr konnten wir schließlich unser Motel beziehen und waren doch positiv überrascht von den großzügigen Zimmern, die auch mit Blick auf die Ausstattung nicht zu beanstanden waren. Wir richteten uns ein, genossen noch ein Käffchen samt Muffin und starteten sodann gegen 16 Uhr bei schwülheißen 35 Grad zu unserem Ausflug in den Goblin Valley State Park. Die Gewitterneigung war weiter akut, die Luftfeuchtigkeit äußerst hoch und somit die Bedingungen für große Fußmärsche nicht wirklich gut. Aber jetzt waren wir nunmal da, und wir hatten im Goblin Valley noch etwas nachzuholen. Schließlich hatten wir 2009 lediglich das "Valley I", nicht aber auch "Valley II and III" besucht. Und da wollten wir jetzt hin. Unbedingt!

Nach etwa 50 km erreichten wir das Valley und schon nach wenigen Schritten im Tal der lustigen Gnome hatten wir wieder Feuer gefangen. Was für ein herrliches Gute-Laune-Tal, einfach fantastisch und gerade richtig für das letzte Event dieses Tages. Es machte uns so viel Spaß mit den Gnomen zu "spielen", Fotomotive zu suchen und zu entdecken und ich denke, auch die Goblins hatten so ihren Spaß mit uns. Leider verzog sich die Sonne zunehmend, das Licht verdüsterte sich und legte einen mystischen Zauber über die verspielte Landschaft. Wodurch sich für uns auch wieder eine vollkommen andere Wahrnehmung ergab als bei unserem ersten Besuch.

Besonders deutlich wurde diese Mystik als wir bis zum Valley III vordrangen, in welchem sich die für die Goblins typischen Felsformationen von verspielten Goblin-Kids in altehrwürdige Goblins verwandelte hatten. DieFarbe des Gesteins erschien dunkler, die Felsspitzen ragten hoch nach oben und bildeten in ihrer Gesamtheit eine geheimnisvoll anmutende Gesteinswelt, die uns fast ein wenig ehrfürchtig werden ließ. Befanden wir uns im Valley I noch am Playground der Goblin-Kids, standen wir im Valley III nun inmitten der erwachsenen majestätischen Gnome, die an Zauber nichts zu wünschen ließen. Hier waren auch mehr Kletterkünste angesagt, was v.a. bei Ray für besondere Endorphinausschüttungen sorgte.

Auch wenn wir sicher waren, dass wir noch viel tiefer in die Geheimnisse dieses Valleys vordringen könnten und sicherlich weitere Überraschungen auf uns warteten, die Gewitterstimmung lag heiß dampfend über demTal, und wir wollten kein weiteres Risiko eingehen.

Als wir um 20.30 Uhr wieder unser Motel erreichten blickten wir auf einen farbenprächtigen und landschaftlich überragenden Urlaubstag zurück, den wir bei einem gemütlichen Motel-Picknick ausklingen ließen. Keine Frage, dass wir uns auch noch das eine oder andere eiskalte Bierlein schmecken ließen. Und übrigens - das Gewitter hatte sich wieder verzogen und für einen grandiosen Sonnenuntergangsstimmung gesorgt.

San Rafael Swell

Hiking Crack Canyon und Wildhorse Canyon

Das Gewitter hatte sich bis zum Morgen vollständig verzogen, so dass wir uns gegen 9 Uhr bei 23 Grad und einem strahlend blauen Himmel auf den Weg zum San Rafael Reef machten. Heute war wieder Hiking angesagt und wir freuten uns, diese herrliche Gegend zu Fuß erkunden zu dürfen.

 

Bereits nach einer halben Stunde Fahrt erreichten wir die Temple Mountain Road, eine Offroad-Straße, die wir wegen beachtlicher Steinplatten, Felsbrocken und spitziger Steine mit gebotener Vorsicht befahren mussten. Wie immer hatte Ray die Sache im Griff und wir erreichten, dem gut geschulten Navi folgend, ohne Zwischenfälle der platten Art den Trailhead zum Crack Canyon.

Die eindrucksvollen Felslandschaften des San Rafael Reefs präsentierten sich an diesem Morgen in herrlichen klaren Farben, akzentuiert mit pittoresken Wölkchen, doch auch die Ausblicke auf die Weite der sich vor uns weitläufig ausbreitenden grün-hügeligen Fläche machten uns deutlich, in welcher begnadeten Naturlandschaft wir uns hier bewegten. Und wir fragten uns, wieviele Naturschönheiten sich hier wohl allüberall noch versteckten. Wahrscheinlich unendlich viele, doch wir hatten nur diesen einen Tag in dieser Gegend, und den wollten wir nutzen, weshalb sich unsere begeisterte Hiking-Seele zielstrebig auf den Weg hinein in den Crack Canyon machte.

Eingerahmt von grünen Sträuchern und sonstigen Gewächsen führte der Trail durch einen Wash direkt auf eine monumentale Felswand in leuchtendem Rot zu. Dort angelangt wurde die Strecke zunehmend wilder. Umgeben von rot-gelb-weißen Felsen kamen wir voran und begeisterten uns an Waterholes aller Größen, die immer wieder die starren Felswände perforiert hatten und anschaulich dafür sorgten, dass wir die Arbeit der Kräfte von Wind und Wasser an unserem geistigen Auge vorbeiziehen glaubten. Dazu diese unglaubliche Stille, die uns wie schon oft so auf dieser Reise vor Augen führte, welche kleine Menschlein wir inmitten dieser Natur doch sind.

Besonders beeindruckend war für uns der Bereich der "Narrows", ein Canyon-Abschnitt, in welchem die Felswände besonders nah zusammengerückt waren und der Pfad uns durch ein faszinierendes tunnelartiges Teilstück von zu Stein gewordenen Wasserverwirbelungen führte. Wie musste das Wasser an dieser Stelle gerauscht haben....

 

Nach diesem Highlight weitete sich der Canyon wieder ein wenig, doch wurden nun immer öfter Klettereinlagen nötig, um tiefer in den Canyon vorzudringen. Für Ray natürlich ein phantastisches Abenteuer, für mich mal wieder die Konfrontation mit dem Umstand, um das Klettergen betrogen worden zu sein. Doch letztlich machte mir dies nichts aus. Ray konnte den Rest des Hikes einfach alleine weitergehen und ich wartete, bis er begeistert zurückkehrte um zu berichten, dass er nur kurz nach meinem Ausstieg vor einem Drei-Meter-Drop-Off stand, der dann auch das Ende des Canyons bildete. Keine Frage, dass Ray diesen heiklen Punkt Dank eines zum Abstieg bereit gestellten Baumstamms bewältigte und Dank eines Seils auch wieder nach oben klettern konnte.

Als wir nach rund sieben Kilometern um 12.30 Uhr wieder unser Auto erreichten hatten wir uns bei satten 32 Grad Sommertemperatur eine Erfrischung und Stärkung verdient, die wir uns gönnten. 

Um 13 Uhr starteten wir dann unser Nachmittagsprogramm, denn der Tag war noch jung, unsere Hikerlaune grenzenlos, und so machten wir noch einen Besuch im Wildhorse Canyon, dessen Trailhead nur unweit vom Crack Canyon seinen Anfang nimmt. Mit dem Little Wildhorse Canyon hatten wir ja schon 2009 kurze Schnupper-Bekanntschaft gemacht und waren von der Schönheit dieses Slot-Canyons sehr beeindruckt. Entsprechend erwartungsfroh waren wir.

Auch diesmal begann der Hike durch einen breit angelegten Wash, eingerahmt von weit auseinander stehenden farbenprächigen Felswänden. In der Mitte grün bewachsen, begleitet von einem tosenden Konzert von Zykaden erlebten wir hier ein vergleichsweise lebendiges Ambiente, welches nach der soeben empfundenen Einsamkeit eine willkommene Abwechslung war.

 

Auch wenn die Felswände in V-Form aufeinander zu liefen und sich der Canyon verschmälerte, auch wenn die Felswände ähnliche Perforationen aufwiesen und große Felsblöcke den Weg versperrten, auch wenn wir hier wohl noch etliche Kilometer weiter hätten laufen können - irgendwie fehlten uns hier die Highlights, das gewisse Extra. Und nachdem wir nun doch schon etwas müde waren und auch die Hitze uns mit nunmehr 36 Grad Schattentemperatur zuzusetzen begann machten wir uns nach einer Laufzeit von etwa 1 1/2 Stunden wieder auf den Rückweg, so dass wir gegen 15.30 Uhr wieder an unseren Ausgangspunkt zurückkehrten.

Nach all diesen schönen Eindrücken waren wir uns einig, dass wir auch hierher in jedem Fall nochmal wiederkommen wollten. 

Wieder einmal konnten wir auf einen herrlichen Hiker-Tag inmitten roter Steine zurückblicken, den wir im Duke's SlickRock Grill - Restaurant bei leckerem Essen und wirklich gemütlicher Atmosphäre ausklingen ließen.

 

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