Visiting Washington

Sightseeing the 1st - Washington by Bicycle

 

Sightseeing the 2nd - Washington by Foot


Washington by Bicycle

..... Sightseeing the 1st

Wie immer auf einer USA-Reise waren wir nach dieser ersten Nacht bereits sehr früh wach und nahmen als eine der ersten unser Frühstück im Hotel ein. Ausgeruht und frisch gestärkt machten wir uns bereits um 8 Uhr auf den Weg die amerikanische Hauptstadt zu erkunden. Die Sonne schien vom Himmel, bereits um diese frühe Stunde hatte es schwülwarme 25 Grad und es würde ein heißer Tag werden. Wollte man die klassischen Sehenswürdigkeit zu Fuß erreichen würde dies einem Kraftakt gleich kommen. Was tun? Wäre es in dieser Situation nicht eine feine Sache, die weiten Fußwege mittels eines Radels abzukürzen?

Auf dem Weg zur Union Station, wo es unter dem Namen "Bike & Roll" eine Mietstation für Bikes geben sollte, starteten wir in den Tag, der uns wie bereits am gestrigen Abend hinauf zum Capitol führte. Hatte gestern weiches Abendlicht dieses grandiose Bauwerk verzaubert, begeisterte uns jetzt der monumentale Anblick des nun im Morgenlicht glänzenden herrschaftlichen Bauwerks, welches als Sitz des amerikanischen Kongresses sowohl den politischen Mittelpunkt der Nation, andererseits aber auch den geographischen Mittelpunkt der Hauptstadt darstellt. Kamen wir gestern in den Genuss der repräsentativen Seite des Kapitols mit Ausrichtung nach Westen zur Mall, standen wir jetzt vor dem weitläufigen Haupteingang auf der Ostseite. Doch nicht nur das Gebäude als solches beeindruckte uns. Auch die Umgebung mit üppigen Wiesen, gepflegten Parks und Blumenbeeten, Bäume, und Springbrunnen, und überall wohin das Auge reichte weitere Monumentalbauten, wie z.B. die Library of Congress oder der Supreme Court.

Wir radelten über die 3,5 km lange Mall, welche gesäumt ist von einer Unzahl von imposanten Museen, Ausstellungs- und Kunsthallen, machten immer wieder Fotostops und genossen das relaxte Wochenendfeeling in der Hauptstadt Amerikas. 

 

Da das Washington Memorial, das Wahrzeichen der Stadt mit seiner 160 Meter hohen Säule, aufgrund eines Erdbebens im Jahre 2011 beschädigt wurde und deshalb geschlossen war fuhren wir direkt weiter zum White House, dem Wohnsitz des Präsidenten. Bewacht von zahlreichen Sicherheitsbeamten und starkem Polizeiaufgebot konnte man diesen edlen Säulenbau leider nur aus der Ferne und eingezäunt betrachten, doch war es ein beeindruckendes Gefühl an der Stelle zu stehen, wo der Präsident der Vereinigten Staaten mit seiner Familie im "Alltag" residieren.

Am malerischen Tidal Bassin entlang passierten wir nun die wichtigsten Memorials, wie zunächst das Jefferson Memorial, dessen auf einer Anhöhe errichteter Kuppelbau an Thomas Jefferson erinnerte, den dritten Präsidenten der USA (1743 - 1826), der als Verfasser der Unabhängigkeitserklärung in Erinnerung geblieben ist.

 

Sehr beeindruckend zeigte sich auch das Franklin Delano Roosevelt (1933 - 1945) Memorial, welches sich weniger mit monumentalen Bauwerken, als durch aufwändig gestaltete Wasserfälle, Skulpturen und Zitat-Inschriften präsentierte. Dieses Memorial wirkte bescheidener, hinterließ jedoch wegen seines liebevollen Aufmachung und seiner Einbettung am Ufer des Tidal Bassins einen nachhaltigen Eindruck.

Vorbei am imposanten Martin Luther King Memorial radelten wir weiter zum Lincoln Memorial, wo zur Erinnerung an den 16. Präsidenten der USA Abraham Lincoln (1861 - 1865) ein Monumentalbau faszinierenden Ausmaßes errichtet wurde. Über eine repräsentative weiße Treppe stiegen wir hinauf zur Haupthalle, in dessen Inneren eine sechs Meter hohe gigantische Statue von Lincoln aus weißem Marmor Respekt einflößend die Huldigungen der unzähligen Touristen entgegennahm. Blickte man vom Eingang dieser Säulenhalle hinab erstreckte sich Richtung Osten der langgestreckte, schmale Reflection Pool, der in die Mall übergehend in Richtung Kapitol weist. Herrschaftsvoll war es hier, Ehrfurcht gebietend, soweit man das umtriebige und laute Treiben der Unmengen an Betrachter ausblenden konnte.

 Zwischenzeitlich war es fast Mittag und unglaublich heiß geworden, die Menschenmengen begannen anstrengend zu werden, und so verließen wir die Touristenmeile und fuhren weiter nach Georgetown. Am Washington Harbour, der mit seiner kleinen Boots- bzw. Yachtanlegestelle und einer kleinen Flaniermeile mit Cafés und Restaurants zum Verweilen einlud, gönnten wir uns nun einen Einkehrstop und kühlten unsere erhitzten Körper mit einem überaus leckeren Eis wieder auf Betriebstemperatur.

Nachdem wir uns wieder aufnahmebereit fühlten parkten wir unsere Radel und machten uns nun zu Fuß auf zur Erkundung des historischen Stadtteils Georgetown, welches sich zunächst mit lebhaften Geschäftsstraßen, vielen Restaurants, vielen Geschäften und noch mehr Menschen höchst trubelhaft und geschäftsmäßig präsentierte. In den Seitenstraßen war es naturgemäß etwas ruhiger, dorthin zog es uns, und wir konnten das Flair dieses historischen Stadtteils in uns aufnehmen und genießen. Wir bummelten durch ruhige Wohnstraßen, bewunderten die gepflegten schmalen, manchmal bunt bemalten Stadthäuser und herrschaftlichen Villen und freuten uns, hier zu sein. Auf einem Bänklein rastend genossen wir die Atmosphäre, die gar nichts mehr mit dem Großstadtfeeling von gerade eben gemein hatte.

Nach einer beschaulichen kleinen Radltour auf dem Red Creek Park Trail fuhren wir zurück Richtung Capitol, wo wir noch denen einen oder anderen Memorial-Zwischenstop einlegten. Doch als wir wieder die Mall erreichten mussten wir uns eingestehen, dass wir rechtschaffen müde waren. Die Zeitumstellung machte sich nun doch heftig bemerkbar, und dann natürlich die Hitze.... was lag näher,als unter einem Schatten spendenden Baum den ermatteten Körper ins kühlende Gras zu betten und einfach ein wenig vor sich hin zu dösen...

Um 15.30 Uhr gaben wir unsere Räder wieder an der Bike-Station ab und sättigten unsere hungrigen Mägen im Food-Court der Union Station, wo wir nun zum ersten Mal in diesem Urlaub mit der USA-Fast-Food-Kultur in Kontakt kamen. Das Essen war - na ja -, wie es halt so ist...., .... okay, aber es war "original", es war air-conditioned, und wir amüsierten uns über die Papptellerkultur und alles, was dazu gehört. 

 

Als wir am Abend das Hotel erreichten waren wir einfach nur noch müde, Körper und Geist hatten viel geleistet an diesem ersten Urlaubstag, so dass wir frühzeitig ins Bett fielen und freudig dem nächsten Tag entgegenschliefen.

Washington by Foot

.....Sightseeing the 2nd

 

Unser erstes Ziel galt heute dem Stadtteil Capitol Hill, östlich des Kapitols gelegen, und im Führer als "pittoreskes Wohnviertel mit Lokalen,Nachbarschaftskneipen und interessanten Läden" beschrieben. Und wir mussten nicht weit gehen, bis wir diese Beschreibung mehr als bestätigt sahen. Viele bunte, schmale, gepflegte, neu renovierte Stadthäuser aus dem 19. und 20. Jahrhundert, eingebettet in grüne Gärten, umgeben von bestens gepflegten Parkanlagen und Anpflanzungen erfreuten unsere Augen, und wir konnten uns gut vorstellen, dass es sich hier für die zahlungskräftige Bürgerschaft gut leben lässt.

Heute war Sonntag und die Läden geschlossen, ABER, dafür war heute - wie immer am Wochenende - der Eastern Market geöffnet. Der letzte öffentliche Markt der Stadt, der sich in einer architektonisch interessanten, 125 Jahre alten Halle, befindet, in dem Metzger, Fisch- und Gemüsehändler ihre hochwertigen und sündhaft teuren Waren anbieten. Und damit nicht genug, gab es rund um die Halle an diesem Tag auch noch einen Flohmarkt, der zum Flanieren und zum Bewundern eines vielseitigen Warensortiments einlud.

Hier gab es nicht nur alten "Kram" und Touristen-Nepp, sondern auch werthaltige Antiquitäten zu sehen. Und so vielseitig das Warenangebot in der Markthalle und am Flohmarkt waren, so vielseitig war auch das Publikum, wo es vom einfachen Arbeiter über die bunte Touristenschar bis hin zur chick herausgeputzten modernen Jetset-Lady alles zu vereinen zu schien. Es machte Spaß hier zu flanieren, zu schauen, und das Sonntagsambiente einer großen Stadt zu genießen

Nächstes Ziel war Chinatown, welches durch das aufwändig verzierte Eingangstor zunächst große Erwartungen weckte. Wenn man nun die Vorstellung von Chinatown in San Francisco oder New York im Kopf hat, konnte man jetzt natürlich nur enttäuscht sein, doch waren wir "vorgewarnt" und wussten, dass wir diesmal kein "Klein-China" besuchen würden. Außer ein paar chinesischen Restaurants und Geschäften, die am Sonntag meist geschlossen waren, gab es hier nichts wirklich Asiatisches zu sehen, allerdings gab es andere sehr schöne Geschäfte und Restaurants, die zu regulären Öffnungszeiten sicherlich zu einem Shoppingbummel eingeladen hätten.

 

Wir marschierten weiter zum Old Post Office, welches heute nicht mehr als Postamt fungiert, sondern in demheute Geschäfte, Restaurants sowie Büros untergebracht sind. Das Gebäude ist allerdings v.a. im Inneren imposant und sehenswert. 

 

Mit einem gläsernen Aufzug fuhren wir hinauf in den mehr als 100 Meter hohen ClockTower, von dem aus wir einen imposanten Ausblick auf die Stadt genießen konnten. Leider waren die Fenster wie so oft verglast bzw. störenden Drahtseilen gesichert, so dass man diesen Ausblick nur schwerlich hindernisfrei erleben konnte.

Zwischenzeitlich war es ziemlich gewittrig geworden, die feuchte Hitze war fast unerträglich, doch wir schleppten uns weiter in Richtung Mall, wo wir den wunderschönen Skulpturgarten der National Galery of Arts besuchten. Und weil wir uns unbedingt ein wenig abkühlen wollten besuchten wir dann auch noch das Museum of the Indians, welches wie alle Museen der Smithonian-Stiftung ohne Entgelt zu besichtigen war. Während der Museumsbesuch zunächst als Alibibesuch wegen der Hitze gedacht war, konnten wir uns letztlich dem Charme der Exponate nicht entziehen und betrachteten eine Auswahl der Kunst etwas genauer. Und einmal mehr mussten wir feststellen, dass die Amerikaner bei der Zusammenstellung und Aufbereitung Ihrer Exponate wahre Künstler sind. Und so genossen wir auch dieses Stück Kultur und fühlten uns eingestimmt auf die nächsten Urlaubstage, die uns auch mit der Kultur der Indianer wieder in Berührung bringen würden.

Nachdem sich nun mächtige dunkle Wolken am Himmel aufgetürmt hatten bewegten wir nun unsere Schritte wieder Richtung Hotel. Und da der Botanische Garten gerade auf dem Weg lag nützten wir die Gelegenheit zu einem kleinen Zwischenstop. Welch eine gute Idee! Eingebettet in einen wunderschönen Glaskuppelbau wurde hier ein Miniatur-Regewald sowie ein Orchideengarten u.a. angelegt, bei dessen Durchschreiten man sich fast in eine andere Welt hineinversetzt fühlte. Wir nutzten die Zeit und erwanderten dieses beeindruckende künstlich angelegte Stück Natur über kleine Pfade, Treppen und Brücken und freuten uns an der Üppigkeit des uns umgebenden Grün, welches uns beinahe an einen Dschungel erinnerte.

Im Hotel zurückgekehrt machten wir uns frisch, um gegen 18 Uhr nochmals loszumarschieren Richtung Capitol Hill, wo wir am Vormittag einen Mexikaner für unser Abendessen auskundschaftet hatten. Dieser Mexikaner erwies sich allerdings als unfreundlich und somit wenig einladend, so dass wir letztlich im Restaurant "Bullfeather" landeten, wo wir uns bei Burger und einem "Weizenbier" (0,3 l für 6 Dollar...) stärkten.

 

Während wir aßen kam nun auch endlich das Gewitter zum Einsatz, welches schon am Nachmittag mit dunklen Wolken auf sich aufmerksam gemacht hatte. Sintflutartige Regenfällen mit kräftigen Donnerschlägen und Blitzen verwandelten die Straßen vorübergehend zu kleinen Bächen, was zur Folge hatte, dass sich die Lokalität ruckzuck füllte und dem Gastgeber einen lukrativen Abend bescherte. Um 21.30 Uhr war das Gewitter vorbei und wir konnten einigermaßen trockenen Fußen zurück ins Hotel. Nun war wieder Kofferpacken angesagt, denn unsere Einstiegsetappe Washington war  beendet und wir freuten uns auf die Fortsetzung unserer Reise in Las Vegas.

 

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