Córdoba

Diesmal war Córdoba unser Ziel der Wahl, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, die wir nach einer gemütlichen, ca. 250 km langen Fahrt mit unserem Raymo, am späten Vormittag erreichten. Leider hatte unser Navi die neu erbaute Umgehungsstrasse noch nicht im Programm, so dass Ray zum Abschluss dieser Fahrt gleich eine eher unfreiwillige Rundfahrt durch die engen Gassen des Zentrums dieser alten Stadt unternehmen durfte. Doch schließlich erreichten wir zügig unser Tagesziel, den am Rand des Stadtzentrums gelegenen städtischen Campingplatz "El Brillante", der für die kommenden drei Tage unser Start- und Zielpunkt sein.

 

Wir suchten uns einen hübschen Platz, an dem sich auch Raymo wohl fühlen konnten, richteten uns ein, erledigten noch ein paar Einkäufe, und machten uns sodann direkt auf den Weg hinein in die Stadt zu einer ersten Stadterkundung. Direkt am Campingplatz fuhren zwar die Stadtbusse ins Zentrum, doch wir waren bewegungshungrig und machten uns zu Fuß auf den Weg in die etwa 2,5 km entfernt gelegene Altstadt Córdobas

 

Zwischenzeitlich war es schwülheiß geworden, der Fußweg zog sich, doch wir bissen uns durch und erreichten nach etwa einer guten halben Stunde die malerischen kleinen Gassen der Judería. Ganz gleich wo man war, ganz gleich wohin man ging, überall faszinierte uns eine anmutige Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart, die im Gesamtblick eine moderne und lebendige Stadt mit großer Vergangenheit herorgebracht hat.

 

Wir passierten als erstes die Puente Viejo, die Römische Brücke, die sich mit 16 Bögen über den Fluß Guadalquvir spannt. Am gegenüberliegenden Ende erwartete uns der "Torre de la Calahorra", der früher als Wachturm genutzt wurde und heute Heimat eines Museums ist. Blickte man von hier aus zurück auf die Stadt eröffnete sich ein herrlicher Blick auf die Mezquita - der Moschee-Kathedrale, die das Wahrzeichen Córdobas darstellt und noch heute von der Bedeutung der Stadt im Mittelalter zeugt. Ein Ort jahrtausendealter Geschichte, an dem einst drei Kulturen - Juden, Muslime und Christen - im Frieden miteinander leben konnten.

Nur wenige Schritte weiter passierten wir den "Alcazar de los Reyes Christinos", eine auf dem Grundrisseines arabischen Schlosses erbauten Schlossanlage mit weitläufigen Gärten. Durch die Puerta Sevilla flanierten wir durch das Viertel "San Basilio", das es uns wegen seiner Beschaulichkeit und wegen seiner schmucken Häuser mit hübschen Hinterhöfen und authentisch wirkenden Bars und Restaurants besonders angetan hatte.

Während der erste Tag dieser Kurzreise dazu diente, den Flair dieses Ortesaufzunehmen und erste Eindrücke zu gewinnen, nutzten wir den zweiten Tag dazu, etwas tiefer in die Geschichte einzusteigen. Und so ließen wir es uns natürlich nicht nehmen, die Mezquita, die Hauptattraktion Córdobas, von innen zu besichtigen. Auch wenn wir keine umfassende Führung gebucht hatten, wir waren beeindruckt von den gewaltigen Ausmaßen dieses gigantischen Bauwerks, das mit seinen 856 kunstvolle Säulen und den übereinanderliegenden Bögen, die lange Geschichte der Stadt lebbar und spürbar machten.

Nach so viel beeindruckender Kultur und Geschichte wanderten wir weiter zur "Plaza de las Tendillas", den ein großzügiger Fußgängerbereich mit den üblichen Geschäften einer modernen Stadt umgibt. Hier tauchten wir wieder ein in die Gegenwart, bummelten zwischen den Geschäften, um uns dann wieder für eine Weile zu einer wohlverdienten Siesta auf den Campingplatz zurückzuziehen.

 

Erst abends zog es uns dann wieder in die Stadt, wo wir Córdoba bei Nacht genossen und auch unsere leiblichen Bedürfnisse zufriedenstellen konnten. Wir hatten uns ein kleines Restaurant im Viertel "San Basilio" gesucht, in dem wir noch authentische spanische Küche ohne Touristennepp zu vernünftigen Preisen erleben konnten. Bei lauen Sommerabendtemperaturen flanierten wir nochmals durch die Stadt, ließen uns verzaubern von der romantisch anmutenden Atmosphäre der beleuchteten mittelalterlichen Bauwerke der Stadt und tauchten ein weiteres Mal ein in den touristischen Trubel der Judería.

Auf dem Heimweg zu Raymo waren wir uns einig, dass es uns hier sehr gut gefallen hatte und diese hübsche Stadt in jedem Fall immer eine Reiseempfehlung wert ist.

ENDE

 

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