Saguaro Lake Ranch

... eine Oase im Land der Cowboys

Gut gelaunt saßen wir um 8 Uhr beim Frühstück im rustikalen Speisesaal der Ranch und wurden im Service vom freundlichen Personal wie Könige behandelt und versorgt. Hier wurde uns an einem liebevoll gedeckten Frühstückstisch in rustikalem Ambiente alles angeboten, was das Herz begehrt, natürlich frisch zubereitet, und auch für ein bißchen Smalltalk war an diesem Morgen Zeit. Mit ehrlichem Interesse fragte man uns nach den Details unserer Tour, wir erhielten Tips und Vorschläge mit viel Herzlichkeit und natürlicher Freundlichkeit, es war einfach nur phantastisch. 

Gut gelaunt und gestärkt für den Tag machten wir uns um 9.15 Uhr auf den Weg hinüber zum Saguaro Lake, wo wir das Auto im Bereich der Butcher Jones Recreation Area parkten. Es hatte zwar schon jetzt schwülwarme 27 Grad, es versprach ein heißer Tag zu werden, doch anders als andere Besucher des Sees kamen wir nicht zum Fischen oder Schwimmen hierher, sondern zum Hiken.

Der Butcher Jones Trail war unser Ziel, ein überwiegend am Ufer des Sees entlang führender Wanderweg von einfachen 4,9 Meilen (einfacher Weg) und einem Höhenunterschied von etwa 170 Metern. Ein Spaziergang fast, so dachten wir, aber in Anbetracht der klimatischen Bedingungen hatten wir die Anforderungen dieses Hikes an unsere Kondition doch ein wenig unterschätzt.

Aber es war einfach herrlich. Auf einem aufbereiteten schmalen Pfad führte uns der Weg bergauf und bergab oberhalb des Seeufers entlang und eröffnete uns immer wieder wunderschöne Ausblicke auf den friedlich unter uns liegenden Saguaro Lake. Vögel, Eidechsen und sonstiges Kleingetier begleitete uns, selbst eine Klapperschlange entging Rays scharfem Auge nicht. Saguaro-Kakteen mit kleinen Blüten, gelb blühende Palo Verdes, welch eine üppige wüstenhafte Vegetation. Wir waren begeistert. 

Als wir den Endpunkt des Trails erreichten entdeckten wir eine kleine Bucht mit einem Holzsteg, im Halbschatten gelegen, die uns zu unserer wohlverdienten Mittagspause einlud. Wir genossen die Ruhe und den Frieden dieses abgeschiedenen Ortes und waren uns ohne viele Worte darüber einig, dass diese herrliche Gegend mit ihrem Gesamtpaket an Vegetation, Wüste und Klima zu einer unserer Lieblingsregionen im Südwesten der USA gehört.

Der Rückweg war dann allerdings so richtig hart. Vor allem die Steigungen in brütender Hitze bei fast 40 Grad, kaum eine Möglichkeit im Schatten auszuschnaufen, machten uns zu schaffen. Wir bissen uns durch und ich muss zugeben, dass wir auf dem Rückweg nicht mehr ganz so viel Augen für die schöne Gegend hatten. Wir wollten einfach nur zurück ans Auto, was wir um 14 Uhr auch geschafft hatten.

 

Wieder auf der Ranch angekommen wollten wir nur noch eines: etwas Kaltes zu trinken und wohltuenden Schatten, und beides gab es hier für uns zur Genüge. So erholten wir uns rasch und waren bereit für das zweite Event des Tages, eine Kayaktour auf dem Saguaro Lake.

 

Stevens Personal holte uns ab und fuhr uns mitsamt der Kayaks hinüber zum See, wo wir uns zwei Stunden in mehr oder weniger sportlicher Weise auf den See tummelten. Hatten wir am Vormittag den See noch aus der Vogelperspektive erlebt, konnten wir jetzt dessen feuchtes Nass direkt aus der Mitte des Sees heraus genießen. Jetzt waren die warmen Lufttemperaturen mehr als willkommen, wurden die erhitzten Gemüter doch stetig aber sanft von kühlenden Wassertropfen erfrischt.

Als wir die Kayaks und uns wieder ordnungsgemäß trockengelegt hatten konnten wir auf einen herrlichen Tag zurückblicken, der uns sicher noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Da die Ranch einigermaßen abgelegen von Bars und Restaurants gelegen ist verköstigten wir uns am Abend wieder aus unserer Kühlbox, die Gott sei Dank noch immer bestens bestückt war und keine Wünsche offen ließ. Was gab es schöneres als hier vor "unserem Häuschen" zu sitzen, ein kühles Bier zu genießen und dem friedlichen Sonnenuntergang vor der Kulisse der sich rot verfärbenden Bull Frog Cliffs zuzusehen... 


Nachdem wir schon bei unserer Ankunft auf der Ranch einen Zusatztag gebucht hatten nutzten wir diesen ausgiebig für einen Relaxtag am Pool, genossen die Annehmlichkeiten des einladenden Ranchhauses zum Spielen von Billard, spazierten über das großzügige Gelände und entdeckten immer wieder neue anmutige Ecken voller Ranchzauber, saßen am Ufer des Salt River und sahen dem friedlichen Treiben des Wassers zu.... und fühlten uns fast so als gehörten wir hierher. Hierher wieder zurückzukommen war nicht einfach ein Wunsch oder Plan, diesmal war es ein Versprechen, von dem wir sicher waren, dass wir es  in naher Zukunft erfüllen würden. 

ENDE