auf dem Weg nach New Orleans....



1. Tallahassee - Hauptstadt Floridas

Während in Deutschland die Meldungen bezüglich der Pandemie immer beängstigender wurden und gleichzeitig die Amerikaner dem Thema "Covid" nur eine beschwichtigende Bedeutung beizumessen schienen wuchs unsere Unbehaglichkeit langsam aber stetig. Da auch noch der außergewöhnlich kühle Wind das erhoffte Badevergnügen am Traumstrand von Brandenton Beach geschmälert hatte, entschieden wir uns schließlich für eine vorzeitige Weiterreise. 

 

Tallahassee war nun unser Ziel, die Hauptstadt Floridas, die wir nach einer gemütlichen Anfahrt von ca. 5 1/2 Stunden erreichten. Nach dem Check-In im Baymont Inn Hotel statteten wir der Stadt mit seinen 190.000 Einwohnern einen kleinen Besuch ab.


Ein Großteil unserer Aufmerksamkeit gehörte dem alten und neuen Kapitol, die als Symbole der Stadt das Innenstadtbild dominieren. Es war Samstagnachmittag, und da die Bediensteten sich offenbar bereits zu einem Großteil ins Wochenende begeben hatten, war nur eine überschaubare Besucherzahl  vor Ort, so dass wir uns alles in Ruhe betrachten konnten.

Wir starteten mit dem New State Capitol, einem interessanten Hochaus im Herzen von Downtown, das vor allem wegen seines Observation Decks im 22. Stockwerk bei Besuchern beliebt ist. Von dort oben eröffnete sich uns ein 360 Grad Rundumblick auf die Stadt, die sich zwar nicht spektakulär, aber doch erstaunlich grün präsentierte. 

Gleich nebenan wartete das Old State Capitol auf unseren Besuch, ein Staatsgebäude alten Stils, in dem der Gouverneur und die Abgeordneten sicherlich ein stilvolleres Ambiente genossen als im vergleichsweise funktionalen Neubau. Uns war es egal, wir betrachteten die für Besucher aufbereiteten historischen Büro- und Sitzungssäle, streiften durch die noblen Gänge und Baulichkeiten und ließen uns für eine Weile in frühere Zeiten zurückversetzen.

 

Nach diesem kulturellen Teil der Stadtbesichtigung streiften wir noch eine Weile durch die Straßen Downtowns, ist Tallahassee doch vor allem wegen seiner herrlichen Alleen sowie für die im Süden der Vereinigten Staaten so typischen Villenhäuser bekannt. Wir fanden einiger dieser Schmuckstücke, die sich inmitten grüner Parkanlagen beschaulich in Szene setzten und zum Fotografieren einluden.

 

Auch begeisterten uns die sog. Canopy Roads, die mit Spanish Moss dicht bewachsenen Eichenalleen, die in den heißen Sommern kaum Sonne durchscheinen lassen und somit perfekt sind für eine Mittagspause auf einer der zahlreichen Bänke. Wie gesagt, es war Samstagnachmittag, die arbeitende Bevölkerung wohl schon auf dem Weg nach Hause, und so hatten wir Downtown Tallahassee an diesem Nachmittag nahezu für uns allein, mussten uns nicht wegen Covid sorgen  und konnten gemütlich von Haus zu Haus schlendern.

Mit diesen schönen Impressionen ging ein abwechslungsreicher Fahrtag zu Ende. Wir gönnten unseren zwischenzeitlich klagenden Mägen noch ein Abendessen bei Denny's und ließen den Tag sodann in unserem Hotelzimmer gemütlich ausklingen.

2. Laguna Beach - Panama City Beach

Der neue Tag erwartete uns mit einem strahlend blauen Himmel und frischen 8 Grad, und da der Tag lang war und wir nur etwa 300 km Fahrtstrecke vor uns hatten, entschieden wir uns für eine gemütliche Fahrt entlang der herrlichen Küste des Golf von Mexico. Das Frühstück hatten wir ausfallen lassen, da der Frühstücksraum klein, das Angebot mäßig, der Trubel des überwiegend amerikanischen Publikums gänzlich ohne Covidbewusstsein erschien und wenig einladend für uns war.

Nach einer herrlichen gemütlichen Fahrt im Cabriolet mit kurzem Zwischenstop am Stand, erreichten wir nach etwa 150 km das beschauliche Örtchen Apalachicola, das bei unserer Ankunft noch außerordentlich verschlafen erschien. Wir hatten schon auf der Herfahrt bemerkt, dass Campingplätze und Gästehäuser auf der Strecke noch sehr leer zu sein schienen, dass offenbar hier im nördlicheren Florida noch eher Vorsaison war, doch uns konnte das Recht sein. In Zeiten von Covid wussten wir die Einsamkeit neu zu schätzen, und nach Rückfrage bei einem freundlichen Einheimischen fanden wir ein schönes Café, in welchem wir ein reichhaltiges Frühstück zu uns nahmen.


Bei einem kleinen Ortsrundgang vertraten wir uns mit gut gefüllten Bäuchen noch ein wenig die Beine, bewunderten die vielen kleinen Geschäfte, die auf Urlauber zu warten schienen, und machten uns schließlich auf zur Weiterfahrt an unseren heutigen Bestimmungsort.

Unsere Reise führte uns weiter entlang der herrlichen Küste, doch passierten wir auf dieser Teilstrecke auch Ortschaften, die sicher schon bessere Zeiten gesehen hatten und nicht gerade einladend wirkten. Hurrikan Michael hatte im Oktober 2018 dort seine Spuren hinterlassen, die bis heute nicht behoben bzw. beseitigt wurden, und so wirkten die Orte seltsam verloren, wenngleich bereits einige moderne Strandhäuser zahlungskräftiger Eigentümer entstanden waren.

In den frühen Mittagsstunden erreichten wir schließlich unser Tagesziel Panama City Beach, wo wir unser kleines Strandhäuschen bezogen. Dieses Häuschen war frisch renoviert und modern eingerichtet und vollends nach unserem Geschmack. Die Nähe zum weißen Strand und das gemütliche Ambiente unseres Feriendomizils ließen uns freudig in die nächsten Urlaubstage blicken.

Wir bezogen unser Häuschen und erkundeten als erstes die nähere Umgebung. Ein kleiner gut ausgestatteter Supermarkt befand sich gleich um die Ecke, in dem wir uns auch mit Lebensmitteln für die nächsten Tage eindeckten. Denn zwischenzeitlich hatte Covid19 auch in die amerikanischen Nachrichten Einzug gefunden, und der rasante Anstieg der Zahlen in Verbindung mit den bagatellisierenden Kommentaren des amerikanischen Präsidenten machten nicht gerade Mut. So entschieden wir unsere Mahlzeiten selbst zuzubereiten und die touristischen Lokalitäten bestmöglich zu meiden.

 

..... und genossen jeden Abend die wunderschönen Sonnenuntergänge, die wahrhaft ihresgleichen suchten.

Die Stimmung am Abend hier war etwas Besonderes, zumal sich an den weiten Stränden die Menschen zerstreuten und man wirklich den Eindruck hatte, dieses Spektakel vollkommen alleine erleben zu können.

Tja und dann waren auch diese drei Tage zu Ende und wir packten einmal mehr unsere sieben Sachen um einem Höhepunkt dieser Reise entgegenzufahren, einem Ziel, das vor allem für mich ein Wunschziel gewesen ist. New Orleans wartete auf uns, ein Ort, der für mich mit Musik, Leichtigkeit, Freude und Ausgelassenheit verbunden war, der uns jedoch in diesem Jahr vor ganz andere Herausforderungen stellen sollte.

 

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